Es ist an der Zeit einmal von unserer letzten Reise nach Thailand zu berichten. Es ging von Thailand über Laos und Kambodscha wieder nach Thailand. Viel zu sehen innerhalb von knapp vier Wochen aber mit ein paar Kilometern Reise pro Tag ist es machbar. Heute gibt es einen kleinen Bericht über den Tonle Sap See in Kambodscha mit seinen schwimmenden Dörfern. Weitere Berichte zu Kambodscha gibts übrigens auch auf thaitimes.de.
Der Tonle Sap See ist einfach nur riesig. Wie groß er genau ist, kann man nicht sagen, da er je nach Jahreszeit seine Größe sehr stark ändert. Das liegt daran, dass die umliegenden Flüsse im Juni jedes Jahres extrem viel Wasser führen und dem Tonle Sap See derartig viel Wasser zuführen, dass sich seine Oberfläche einfach mal verdreifacht. Wenn es trocken ist, liegt seine Fläche bei knapp 3.000 Quadratkilometern. In der feuchten Jahreszeit dann bei über 10.000. Dies ist wirklich ein einmaliges Naturphänomen, welches sich jedes Jahr wiederholt. Dadurch haben die Anwohner des Sees natürlich mit einigen Problemen zu kämpfen. Und anwohner gibt es viele – ist der See doch eines der fischreichsten Binnengewässer der Erde. Insgesamt ist der See zudem sehr flach, da Kambodscha an sich ebenfalls sehr flach ist. Daher lassen es die riesigen Wassermengen zu, dass sich die Oberfläche des Sees so stark verändert.
Anwohner gibt es am See dabei reichlich. Wie gesagt müssen sie sich jedes Jahr aufs neue auf die Wassermassen und Fluten einstellen. Sie haben jedoch einen Weg gefunden, sich mit dem Naturphänomen zu arrangieren: Sie haben die berühmten schwimmenden Dörfer am Tonle Sap See errichtet. Das Foto gibt einen sehr guten Einblick in die Art und Weise, wie die Menschen dort wohnen und leben:
Die Häuser der Menschen sind dort nicht etwa auf Pfählen errichtet worden, sondern die Holzgebäude schwimmen auf dem Wasser. Sie sind im Boden verankert und damit haben es die Bewohner geschafft, den unwirklichen Lebensraum nutzbar zu machen. Wichtigste Einkommensquelle der Bewohner ist natürlich die Fischerei. Dabei kommt es hier zum Teil auch schon zur Überfischung des Sees, da er eine unglaubliche Fülle an Fischen bietet, von denen die Bewohner ihren Lebensunterhalt bestreiten.
Eine andere Einkommensquelle ist mittlerweile auch der Tourismus geworden. Auf dem Bild sieht man beispielsweise einen schwimmenden Markt. Die Frau fährt mit ihrem Boot von Haus zu Haus und von Touristenboot zu Touristenboot und bringt ihre Waren unters Volk. Die Auswahl an Lebensmitteln auf dem kleinen Boot is riesig und natürlich werden auch Getränke geliefert.
Interessant ist auch, dass fast jede Familie einen eigenen Schwimmkäfig besitzt, in dem Fische gehalten werden die auf dem See gefangen wurden. So kommt es auf der einen Seite zu Tauschgeschäften und auf der anderen Seite wird ein Großteil der Fische von den Familien selbst gegessen. Neben den Fischen werden aber auch Haustiere und Nutztiere auf den schwimmenden Pontons gehalten. So etwa auch Schweine. Natürlich sind die „Gehege“ eingezäunt, damit die Tiere nicht ins Wasser fallen.
Auch die Schulen der Dörfer schwimmen auf dem Wasser. Die Kinder werden jeden Tag aufs Neue per Boot zur Schule gebracht und erhalten dort entsprechenden Unterricht. Die Schulen waren erstaunlich gut ausgebaut, da die Region rund um den Tonle Sap See von den Fischbeständen und dem Tourismus profitiert.
Insgesamt sind die schwimmenden Dörfer am Tonle Sap See nicht ganz einfach zu erreichen, aber die Gegend ist auf jeden Fall eine Reise wert. Sehr beeindruckend!